Johannesweg April 2017


Etwa im März 2017 habe ich mir vorgenommen, über Ostern eine kleine Auszeit zu nehmen und ein paar Tage wandern zu gehen. Da bei uns in den Bergen zu dieser Zeit noch ziemlich viel Schnee lag, habe ich bei meiner Suche nach Alternativen vom Johannesweg im oberösterreichischen Mühlviertel erfahren (von jemandem, der den Weg schon gegangen ist).

Die Tour sollte auch zum Testen und Optimieren meines Ausrüstungs-Setups dienen, und gleichzeitig eine sanfte Belastungsprobe und Regenerationstraining für meinen Rücken sein (ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule macht mir seit etwa einem Jahr zu schaffen).

Da es unterwegs relativ viele Versorgungsmöglichkeiten gibt, werde ich nur Riegel und Jause für ein paar Tage mitnehmen, Frühstück und Hauptmahlzeiten esse ich dann jeweils in einer Hütte oder in einem Gasthaus.

Auf meine Nachfrage bei den zuständigen Stellen erhielt ich die Auskunft, dass es möglich ist, bei den Hütten und Burgruinen zu campieren, deshalb nahm ich mir vor, die Tour mit Shelter und Schlafsack zu gehen.

Ich stellte verschiedene Überlegungen zur Ausrüstung an, z. B. ob ich meine TAR ProLite XS oder doch nur 6 Segmente Z-Lite mitnehmen, meine Evazote EV50 3mm-Matte auf 80cm oder auf 175cm zuschneiden, meine Leki-Stöcke durch Fizan Compact tauschen, neue Trailrunner anschaffen und einen Schirm mitnehmen sollte.

Schließlich stellte ich eine Packliste mit einem Base Weight von ziemlich genau 3kg zusammen.

Hier die genauen Tourinformationen und meine Packliste:

Fotos meiner Ausrüstung und meines Rucksacks:

Der Rucksackinhalt für meine Tour am Johannesweg von 25.-28. April 2017.

Mein Granite Gear Virga 26 gepackt und meine alten TNF-Trailrunningschuhe.

Einige Eindrücke von meiner Tour:

Übernachtung auf der Burgruine, als Shelter verwendete ich mein Ponchotarp von Nigor.

Die Taverne zu Prandegg.

Deckel und Besteck älteren Fabrikats, ausgestellt im Museum bei der Taverne zu Prandegg.

Holzstoß mit Aussicht.

Aussichtsplatz (allerdings mit wenig Aussicht zum Aufnahmezeitpunkt).

Typische Felsformationen.

In der einsetzenden Dämmerung und bei leichtem Schneefall überquerte ich am dritten Tag den Kammererberg auf 980m, um mein Quartier zu erreichen.

Dafür wurde ich am nächsten Morgen zum Abschluss mit einer kleinen Wanderung durch den frisch verschneiten „Winterwald“ belohnt.

Mein Fazit:

Eine schöne Rundtour (Einstieg ist überall möglich) in einer relativ ruhigen und weitläufigen, hügeligen Landschaft.
Weil mir die Ruhe besonders wichtig war, und da ich ohnehin auf kaltes und nasses Wetter vorbereitet war, kam mir das eher schlechte und durchwachsene Wetter entgegen, denn dadurch war der Weg kaum frequentiert (mir ist nur ein einziger Wanderer am ersten Tag begegnet, und drei oder vier Wanderer waren Abendessen auf der Schutzhütte – die Schlaflager waren in beiden Hütten unbelegt). Der Weg würde mich auch im Winter mal interessieren.

Die Kleidungswahl hat für mich gut gepasst. Ich habe mich dabei auf den Wetterbericht verlassen, und das Wetter hat gehalten was der Bericht versprochen hat. Von Sonne über Regen zu Schnee war alles dabei: 1. Tag 16°C und Sonnenschein, 2. Tag ab Mittag Abkühlung und Dauerregen, 3. Tag ab Mittag Dauerregen und 4°C, am frühen Abend einsetzender Schneefall, am 4. Tag nur noch 2°C und ein paar Zentimeter Neuschnee.

Nächstesmal werde ich die Tour als Hüttentour gehen. Im südlichen Teil bieten sich die Schutzhütte Ruttenstein und die Taverne zu Prandegg als Übernachtungsmöglichkeiten an, im nördlichen Teil ist es etwas schwieriger, hier gibt es z. B. Gasthäuser und Biohöfe. Eine vorherige Anmeldung und Reservierung ist wichtig, da die Unterkünfte je nach Saison auch geschlossen oder bereits belegt sein können.

Auch bei der Verpflegung für untertags sollte nicht zu sehr gespart werden, da es in den kleinen Ortschaften wenig Geschäfte gibt und diese oft über Mittag geschlossen haben.

Der Weg führt auch öfters entlang von asphaltierten Straßen, auf diesen ist aber meistens sehr wenig Verkehr (außer in der Nähe von größeren Ortschaften).

Kurzes Review zur Ausrüstung:

  • Fizan Compact → Die Schlaufen und Teller habe ich nicht benötigt und kommen runter (da ich die Stöcke immer wieder abwechselnd verwendete oder nur in einer Hand trug, störten mich die Schlaufen nur).
  • Ponchotarp → Das Tarp habe ich nur 1x benutzt, auf der Burgruine, dort war ein schöner Platz. Als Poncho habe ich es nie benutzt, stattdessen immer nur die Regenjacke und -hose.
  • Wasser und Riegel → Hatte ich mehr mit als geplant. Das war gut so, denn es gab nur relativ wenig Geschäfte, und diese hatten oft über Mittag geschlossen.